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Das Herz eines jeden Buchgestalters schlägt höher, wenn er der neuen Bookmania-Familie begegnet. Als Neu-Interpretation der Bookman Oldstyle von 1901, deren frühe Formen bereits Mitte des 19. Jahrhunderts geschnitten wurden, verbindet diese Antiqua traditionelle Satzvielfalt mit aktueller Fonttechnik. Neben Bleisatz-Drucksachen studierte ihr Entwerfer Mark Simonson zahlreiche Bookmann-Interpretationen, die im Fotosatz der 1960er und frühen 1970er Jahre entstanden waren. Simonson ersetzte maschinell generierte Italic-Schnitte durch echte Kursive, die er am Original orientierte. Ein enormer Zeichenvorrat und State-of-the-Art-OpenType-Funktionen führen die Bookmann virtuos in die Jetztzeit.
Als Simonson 2006 für einen Job mit der alten Bookman experimentierte, stellte er schnell fest, dass es sich bei der Urform von 1901 um ein typografisches Juwel handelt. 60 Jahre später, bei der Neugestaltung für den Fotosatz, war die Anmutung des Originals weitgehend verloren gegangen. Diese, von Simonson als »Sixties Bookman« bezeichneten Formen, verfügten zwar über ein Repertoire an Schwungbuschstaben (Swashes), aber das Fundament war schwach. Simonson beschloss, zur Ausgangs-Bookman (Oldstyle) zurückzukehren und eine Brotschrift zu entwerfen, die sowohl deren Würde als auch Leichtigkeit ausstrahlt, echte Kursive enthält und jede Menge bibliophilen Zierrat: »Ich habe mich stark durch die feine Anmutung der Display-Größen der älteren Bookman-Schriften inspirieren lassen«, beschreibt Mark Simonson sein Vorgehen. »Um gute Lesbarkeit für Texte zu erreichen, habe ich mir Morris Fuller Bentons Schriftenentwürfe als Vorbild genommen.«
Als Letraset-Rubbelbuchstaben erfreuten sich verschiedene Bookman-Varianten in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhundertsals beim Titelsatz großer Beliebtheit. Nach ihrer Entdeckung für den Film erfuhr Bookman verschiedene Redesigns, die wichtigste als ITC Bookman von Ed Benguiat (1975), die zu den zeitgeistigen Schriften-Hits des Jahrzehnts avancierte. In den 70er Jahren erhielten einige Bookman-Schriften auch Italic-Schnitte, die allerdings, wie häufig in dieser Zeit, mechanisch durch Verschrägen erzeugt wurden. Benguiats ITC Bookman gelang schließlich der endgültige Durchbruch Mitte der 80er Jahre als vorinstallierte Systemschrift in Apples Laserwriter-Drucker, mit dem sich das Desktop Publishing etablierte.
Was wäre eine Bookman ohne Schwungbuchstaben? Simonson untersuchte zahlreiche Swashes, die im Laufe der Jahre hinzugekommen waren und veredelte die schönsten: »Nachdem typografischer Zierrat bei den Oldstyle Bookmans komplett fehlte, in den Sixties Bookmans hingegen im Überfluss Zierbuchstaben ergänzt worden waren, die sich sehr weit vom Original entfernt hatten, ergänzte ich eine Fülle von Zeichen im Geist der Oldstyle Bookman.« So fügte der Designer Mediävalziffern, tabellarische und proportionale Zahlen, Swash-Ligaturen und Small Caps hinzu. Den Umfang an Schnitten und Zeichen, der vorher stark variiert hatte, bändigte er und brachte ihn auf den typografischen Punkt.
Es fehlt an dieser Stelle der Platz, um die gewaltige Vielfalt der Bookmania darzustellen. Zum Glück gibt es ein PDF mit allen Informationen und jede Menge Schriftmustern, vom Entwerfer selbst zusammengestellt. Hier das 24-seitige Bookmania-PDF laden (1,2 MB) …
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