Fontblog Artikel im Januar 2014

Fünf Fragen an Ludwig Übele, LudwigType

LUdwigType bei FontShopIm letzten Sommer sprang seine FF Tundra als Editorial-Font direkt in den Stern (mehr darüber im Fontblog). Dass wir jetzt alle Schriftveröffentlichungen seines eigenen Labels LudwigType in das FontShop-Sortiment aufnehmen konnten, freut uns ganz beson­ders. Ludwig Übele studierte Grafikdesign in Deutschland und Finnland. Mehrere Jahre verbrachte er anschlie­ßend in verschie­denen Designagenturen in ganz Europa. 2007 absol­vierte er den Type-Media-Kurs an der renom­mierten Royal Academy of Arts (KABK) in Den Haag und grün­dete gleich­zeitig seine eigene Foundry LudwigType.

Ludwig Übele

Grafiker und Schrif­ten­ent­wer­fe­r Ludwig Übele sprach mit Font­Shop Aktu­ell über das, was Schriften ausmacht und seine persön­li­chen Font-Lieblinge

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TYPO Day Tagesseminare 2014: Auftakt in Nürnberg

TYPO Day LogoIm letzten Jahr gastierte das TYPO Day  Kompakt-Seminar in Stuttgart, Hannover, Mainz, Essen und Hamburg. Besucher erschienen zahl­reich.  Wir freuen uns, die Veranstaltungsreihe fort­zu­setzen. Auch in diesem Jahr bieten wir profes­sio­nellen Designern, Markenbetreuern und Publishing-Experten an, Ihre typo­gra­fi­schen Kenntnisse aufzufrischen:

Vom raffi­nierten Einsatz von Schriften in der Markenkommunikation über Auswahlkriterien für Schriften und Lesbarkeit bis Medientauglichkeit, Unicode und OpenType-Features. Unsere Referenten genießen Anerkennung bei Auftraggebern, auf Kongressen und an Hochschulen.

Erste Station in diesem Jahr ist die Frankenmetropole Nürnberg, Termin ist
Freitag, der 21. März, 9:00 bis 17:00 Uhr.

Albrecht Duerer Saal

TYPO Day Nürnberg: Typografisches Know-how und geballte Projekterfahrung teilen unsere Referenten auf dem Font-Tagesseminar im Albrecht Dürer Saal (Foto: Le Méridien Grand Hotel Nürnberg)

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Ira Glass: Über die »kreative Kluft …«

Designer in aller Welt erfreuen sich seit 48 Stunden an einem Video (siehe oben), das der Frankfurter Fotograf und Filmkünstler Daniel Sax ins Netz gestellt hat. Wie kam es zu der foto­gra­fi­schen Untermalung eines Interviewtexts, der 2009 aufge­zeichnet wurde? Im Frühjahr 2012 stol­perte Sax über eine typo­gra­fi­sche Animation des Filmstudenten David Shiyang Liu auf Vimeo: Ira Glass on Storytelling. Im Stil der Präsentationssoftware Prezi visua­li­sierte Liu als erster die Textpassage* aus dem Interview mit dem ameri­ka­ni­schen Radiomoderator Ira Glass, Produzent der  viel­fach ausge­zeich­neten Hörfunksendung This American Life. Bis heute wurde der Originalbeitrag auf Vimeo fast eine Million mal angesehen.

»Es war das anre­gendste und moti­vie­rendste Video, das ich je in meinem Leben gesehen habe.« erin­nert sich Daniel Sax heute an diesen Moment. Er sah es sich immer und immer wieder an und war davon über­zeugt, dass er nicht der einzige Kreative auf der Welt sei, der unter der Kluft zwischen dem eigenen Geschmack und den tatsäch­li­chen Fähigkeiten leide. »Ende 2012 beschloss ich, die Worte von Ira Glass mit eigenen Bildern zu animieren. Ich brauchte rund ein Jahr vom Konzept bis zum Upload.«

Eigentlich produ­zierte Daniel Sax das Video nur für sich selbst und für alle, die mit ihrer krea­tiven Karriere auf der Stelle treten. Inzwischen ist er jedoch der Ansicht, dass die Worte von Ira Glass auf für viele andere Berufsgruppen eine Hilfe sein können.

This American Life (TAL) ist eine einstün­dige, wöchent­lich über­tra­gene Hörfunksendung, die vom US-ameri­ka­ni­schen Chicago Public Radio produ­ziert wird und welt­weit als Podcast erhält­lich ist. Seit 1995 mode­riert und produ­ziert Ira Glass die viel­fach ausge­zeich­nete Hörfunksendung. Sie erreicht fast 2 Millionen Hörer über mehr als 500 Sender. Im Mittelpunkt der Sendung stehen Reportagen, die sich einem spezi­fi­schen Thema widmen und teil­weise durch Essays oder Kurzgeschichten ergänzt werden.

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*Die Worte von Ira Glass zum Mitlesen: “Nobody tells this to people who are begin­ners, I wish someone told me. All of us who do crea­tive work, we get into it because we have good taste. But there is this gap. For the first couple years you make stuff, it’s just not that good. It’s trying to be good, it has poten­tial, but it’s not. But your taste, the thing that got you into the game, is still killer. And your taste is why your work disap­points you. A lot of people never get past this phase, they quit. Most people I know who do inte­res­ting, crea­tive work went through years of this. We know our work doesn’t have this special thing that we want it to have. We all go through this. And if you are just starting out or you are still in this phase, you gotta know its normal and the most important thing you can do is do a lot of work. Put yourself on a dead­line so that every week you will finish one story. It is only by going through a volume of work that you will close that gap, and your work will be as good as your ambi­tions. And I took longer to figure out how to do this than anyone I’ve ever met. It’s gonna take awhile. It’s normal to take awhile. You’ve just gotta fight your way through.”


Fresh Fonts 14 | 05 Neuerscheinungen der Woche

Die Neuerscheinungen der Woche sind da und können an unserem Fresh-Fonts-Board auf Pinterest betrachtet werden.

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★ der Woche: Adria Grotesk (14 Fonts), ab 1,80 €*

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Die neue Adria Grotesk, entworfen von Marcus Sterz, ist eine freund­liche Grotesk mit sieben Strichstärken – von Thin bis Black. Ihre Betonung auf den leichten Schnitten (Thin, Extra Light, Light) entspricht dem aktu­ellen Trend zum Flat-Design, was sie zu einer zeit­ge­mäßen Schrift macht. Damit nicht genug. Die unge­wöhn­li­chen aufrechten Kursiven garan­tieren, dass die Schrift auch bei schlechten Druckbedingungen und am Bildschirm einen glas­klaren Eindruck hinterlässt.

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Adria Grotesk ist sehr gut ausge­baut, nicht nur aus typo­gra­fi­scher sondern auch aus sprach­li­cher Sicht, mit dem kompletten grie­chi­schen Zeichensatz. Es gibt diverse Ziffernsätze, darunter hoch- und tief­ge­stellt, wie auch Zähler und Nenner. Weitere Leckerbissen: Ligaturen, Versaleszett, Alternativzeichen, Pfeile und nette Symbole (siehe Abb. oben).

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Als Stern der Woche bietet FontShop die neue Adria zu einem unver­schämt güns­tigen Einführungspreis an. Bis zum 21. Februar gibt es die Adria-Einzelschnitte für nur 1,80  statt für 18 €*. Die komplette Familie kostet weniger als ein Einzelschnitt offi­ziell, nämlich nur 13,50 statt 135 €*.

Zur Bestellung auf www​.font​shop​.com …  (* alle Preise zzgl. MwSt.)


Schlimmer geht’s immer: Fahrschule Edelweiss

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Vor gut drei Jahren habe ich mir erlaubt, die Leuchtreklame der Fahrschule Edelweiss in Berlin Wilmersdorf ausein­ander zu nehmen: Schriftverbrecher. Einige Monate später hab’ ich noch mal »nach­ge­treten«: Ronald W. ist sauer auf uns Typografen. Fontblog-Leser reagierten vergrätzt darüber, dass ich mich verbal an kleinen Dienstleistern vergreife. Dabei wollte ich doch nur das Bewusstsein aller Beteiligten dafür schärfen, dass da noch was geht … qualitätsmäßig.

Die Botschaft scheint ange­kommen. Seit einigen Wochen ist die Fahrschule Edelweiss eine neue Filiale der mega Qualitäts-Fahrschulen (»4 x in Berlin«). Die Beschilderung wurde komplett ausge­tauscht: Endlich keine gequetschte Bell-Centennial-Schrift mehr … dafür ganz toll viele Informationen in unser aller Lieblingsschrift Bauhaus. Besonders beein­dru­ckend sind die versteckten Botschaften in der Beschilderungsarchitektur, zum Beispiel das Argument preis­be­wusst. Während der Schildermacher damals zwei unter­schied­liche lange Transparente produ­zierte (auf Kosten der Schrift, die er einfach stauchte), ließ die mega Qualitäts-Fahrschule einen einzigen Entwurf anfer­tigen, der in zwei­fa­cher Ausführung gedruckt wurde. Das Duplikat sparte nicht nur Entwurfskosten, sondern verrin­gerte auch die Herstellungskosten dank Serienproduktion. Ganz zu schweigen vom zusätz­li­chen Lichtgewinn und dem gestei­gerten Werbeeffekt in den Abendstunden. Geht doch!

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Meine Lieblingsfahrschule in Berlin-Wilmersdorf


Type Talk Nº 7 mit Ivo Wessel: »Schrift zuerst!«

Kunstsammler, Office, Berlin-Moabit © Freunde von Freunden

Das mobile Betriebssystem iOS 7 löste bei Entwicklern, Designern und Typografen Begeisterung aus: Weniger Barock und 3D, dafür Flat-design und eine leichte Text-Navigation. »Type first!« lautet seitdem die Devise … und der Titel des kommenden Type Talk in einer Woche, mit dem Berliner iOS-Entwickler Ivo Wessel. Er zeigt, wie App-Entwickler das Prinzip »Schrift als Design« heute umsetzen und welche Möglichkeiten die neuen Frameworks Text Kit und Dynamic Type hinsicht­lich Lesbarkeit und Gestaltung bieten.

Jetzt anmelden: kosten­loser Type Talk mit Ivo Wessel, Fr 31. 1. 2014, 19 Uhr

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Über den Vortrag: Apple hat die grafi­sche Benutzeroberfläche und den Umgang mit mobilen Geräten auf ein neues Niveau gebracht. Das iOS 7-Pärchen Dynamic Type und UIKit Dynamics ist der nächste und wegwei­sende Schritt in Sachen User Interface. Jeder Grafiker, Designer und Konzepter sollte die neuen Möglichkeiten und die neuen Werkzeuge kennen. Choreographie statt Design, Xcode statt Photoshop ist die neue Devise. Mikrotypographie hält endlich Einzug in Apps: Kerning, Initiale, Trennungen, Textfluss um Bilder sind jetzt ohne großen Aufwand möglich, und auch reich forma­tierter Text kann in nur einem Label ange­zeigt werden. Aber auch warum Icons neuer­dings eine Strichstärke haben, wieso Typographie Texturen ablöst, wie Realität und Physik von der Optik in die Handhabung wandern und wie kontext­ab­hän­gige Absatzformate Apps verein­fa­chen, führt Ivo Wessel in seinem Type Talk vor. Als Schmankerl gibt’s ein Tool zu sehen, das Schriftmuster nicht nur für die einge­bauten, sondern auch für eigene Fonts ohne deren Installation auf dem iPhone oder iPad anzeigt.

Über den Sprecher: Ivo Wessel ist freier iOS-Entwickler in Berlin und hat über frühere Programmiersprachen zahl­reiche Artikel und sogar Bücher verfasst. Seit dem Erscheinen des iPhone widmet er sich ausschließ­lich der iOS-Programmierung, -Schulung und -Projektberatung. Er ist Sprecher auf diversen Entwicklerkonferenzen und schreibt regel­mäßig für die Zeitschriften Weave und Web & Mobile Developer.


20 Creative-Cloud-Neuheiten für Designer

Adobe liefert gerade das bisher größte Update seit dem Start seiner Creative Cloud an die Abonnenten aus. Die meisten der 20 neuen Funktionen wenden sich an Designer. In InDesign wird das Bearbeiten von Hyperlinks deut­lich verein­facht. Neue EPUB-Optionen verbes­sern die Einbindung inter­ak­tiver Fußnoten in E-Books. Die Perspektive-Funktion in Photoshop kann den Blickwinkel in Fotos oder bei Bildmontagen verän­dern. Verknüpfte Smart-Objekte helfen sich wieder­ho­lende Bildelemente zu plat­zieren. Eine Änderung im Original reicht und Photoshop bringt alle verknüpften Objekte auf den neuesten Stand. Zudem agiert Photoshop künftig als Partner für den 3D-Druck: Die vertrauten Photoshop 3D-Werkzeuge bereiten jetzt Gittermodelle fast voll­au­to­ma­tisch für die Ausgabe auf dem lokalen 3D Drucker oder beim Dienstleister vor und verrin­gern Fehlversuche.

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Zeichnen in Illustrator klappt jetzt mit deut­lich verein­fachten Pfadfunktionen, inter­ak­tiven Ecken und einem über­ar­bei­teten Buntstift-Werkzeug viel intui­tiver. Komplett neu ist auch der Schriftendienst Typekit, der ohne Zusatzkosten mehr als 700 Fonts für den Desktop anbietet. Sie können geladen und in den Creative Cloud Apps wie InDesign direkt aus dem Schriftmenü zuge­wiesen werden.

Am 30. Januar gibt es die Möglichkeit, sich die Neuheiten der Creative Cloud direkt von den Adobe-Profis zeigen zu lassen – einfach per Online-Session im Webbrowser. Über eine Chatfunktion ist es möglich den Experten Fragen stellen. Alle Informationen und die Terminvormerkung für die kosten­freie Session gibt es hier …. Schon jetzt können alle Designer die Neuheiten selbst auspro­bieren und bei der Ask-a-Pro Session dazu Fragen stellen. Dafür setzt Adobe bereits abge­lau­fene Testversionen von Photoshop, InDesign, Illustrator und Muse wieder zurück. Unter crea​tive​.adobe​.com/​p​l​ans können die Demos kostenlos geladen werden.